“O’zapft is!“ Mit diesen magischen Worten hat der Münchner Oberbürgermeister auch dieses Jahr das wohl größte Volksfest der Welt eröffnet: Die Wiesn Nummer 185. Genau zwei Schläge hat er gebraucht, um das erste Fass im Schottenhamel anzustechen. Die zwei Wochen andauernde Riesengaudi auf der Theresienwiese zieht Jahr für Jahr Millionen Besucher in die bayerische Landeshauptstadt. Zuletzt waren die Zahlen leicht steigend. Vergangenes Jahr zählte die Festleitung 6,2 Millionen Besucher. Etwa 7,5 Millionen Liter Bier haben sie getrunken.
Die Wiesn ohne das Rote Kreuz
Seit 133 Jahren war das Rote Kreuz für den Rettungsdienst auf der Münchner Wiesn zuständig. Dieses Jahr ist damit Schluss. Die Landeshauptstadt hat erstmals der Aicher Ambulanz Union den Zuschlag für das Oktoberfest erteilt. Das Privatunternehmen ist noch die nächsten vier Jahre für die ärztliche Versorgung der Wiesnbesucher zuständig. Mehr als 1.000 ehrenamtliche Helfer sowie rund 70 Ärzte sind dabei im Einsatz. Denn oft schwappt das Bier über die Hemmschwellen. Und die Vernunft der Besucher macht sich rar. Da verwundert es kaum, dass es auf der Wiesn immer wieder zu Unfällen kommt. Deshalb sind die Notärzte und Sanitäter während der zwei Wochen von Ende September bis Anfang Oktober im Dauereinsatz. Insgesamt 7.000 größere und kleinere Blessuren wurden im letzten Jahr versorgt. Und auch am diesjährigen Eröffnungstag gab es bereits 469 Patienten.
Bier, Hendl, Scherben
So zahlreich wie die Gäste sind auch die Möglichkeiten, die Gesundheit zu gefährden. Vor allem in den großen Festzelten. So ein Maßkrug, von Natur aus nicht sonderlich leicht, lässt sich mit steigendem Rauschpegel nicht besser stemmen. Und so landet das ein oder andere Exemplar auf dem Boden. Die dabei entstehenden Scherben bergen eines der größten Verletzungsrisiken auf dem Oktoberfest. Insbesondere für Damen mit zu leichtem Schuhwerk.
Eine andere beliebte Variante: Etwas zu fest mit dem Spezl anstoßen. Schon hat man den Salat und läuft mit blutüberströmten Händen zur Sanitätsstation. Oder wenn der Nebenmann auf der Bierbank vor lauter Begeisterung über den nächsten Gassenhauer den Maßkrug etwas zu euphorisch nach oben reißt. Da kann schnell der ein oder andere Zahn dran glauben. Auch Stürze von der Festzeltempore kommen immer wieder vor.
Wo finde ich im Ernstfall Hilfe?
Die Aicher Ambulanz Union verfügt über vier Anlaufstellen:
- Die Hauptstation am Servicezentrum Theresienwiese
- Im Norden bei der U-Bahn-Station U4/U5 „Theresienwiese“
- Im Osten an der Matthias-Pschorr-Straße am Ausgang zur U3/U6 „Goetheplatz“
- Auf der Oidn Wiesn gegenüber dem Musikantenzelt
Ein weißer Ballon mit einem roten Kreuz, der in 25 Meter Höhe schwebt, markiert die Anlaufstellen. Auch wer schon auf dem Boden liegt, sollte sie so sehen können.
Schutzpaket per App abschließen
Wer sich auf der Wiesn vor Unfällen diverser Natur schützen möchte, der kann das mit der Tagesversicherung WiesnSchutz tun. In der Police sind unter anderem Unfallfolgen, unfallbedingte kosmetische Operationen, Kosten für einen Krankenrücktransport im Inland oder für die Wiederbeschaffung verlorener Papiere abgesichert. Außerdem ist eine Zahnzusatzversicherung mit inbegriffen.
Übrigens: Auch Unfälle unter Alkoholeinfluss sind mitversichert.
Außer man sitzt hinter dem Lenkrad. Wenn es also etwas wilder wird, keine Sorge. Trotzdem empfehlen wir natürlich einen verantwortungsvollen Biergenuss. Na dann Prosit!
Titelbild: © Alexas_Fotos