Der Job im Büro birgt eher weniger gesundheitliche Risiken? Weit gefehlt. Nach aktuellen Studien sind gerade Tätigkeiten in der öffentlichen Dienstleistung, der Informations- und Kommunikationswirtschaft, der Finanzindustrie und der Medienbranche von neuen Herausforderungen, hoher Arbeitsbelastung und Termindruck geprägt.
So fand die Hans-Böckler-Stiftung bei einer Umfrage unter rund 2.000 Betriebsräten im vergangenen Jahr heraus, dass über 60 Prozent der Belegschaften in den befragten Unternehmen unter hohem Zeitdruck und Arbeitsintensität leiden. Im gleichen Jahr zeigte eine Erhebung der AOK, dass die Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen in den vergangenen zehn Jahren um bemerkenswerte 80 Prozent gestiegen waren.
Zufall oder Zusammenhang?
Der DAK Gesundheitsreport, ebenfalls aus 2017, kommt zu ähnlichen Ergebnissen. In Fachkreisen bekannt sind zudem die BU Ratings des Analysehauses Morgen & Morgen, die seit Jahren einen Anstieg der BU-Fälle aufgrund psychischer Probleme attestieren. So basierten allein 2016 31 Prozent aller neuen Fälle von Berufsunfähigkeit auf einer Nervenkrankheit. Zufall oder Zusammenhang?
Rückenleiden weit verbreitet
Doch nicht nur psychische Erkrankungen können die Arbeitskraft eines Angestellten stark einschränken. Weitere Risiken sind die bekannten Rückenleiden nach jahrelangem Sitzen, Knochen- und Muskulaturprobleme sowie Herz- und Gefäßerkrankungen. Statista beziffert die Zahl der Deutschen, die täglich Rückenschmerzen haben, auf zehn Prozent. Weitere 17 Prozent leiden mehrfach pro Woche daran. Hinzu kommen mögliche Unfälle. Ein gebrochener Finger reicht aus, um den Computerjob zur Herkulesaufgabe zu machen. Ist stattdessen ein Handgelenk versteift, kann der Angestellte womöglich nur noch 50 Prozent seines Berufs ausführen – und wird berufsunfähig.
Gesetzliche Absicherung: Tropfen auf dem heißen Stein.
Neben gesundheitlicher Versorgung ist auch der Erhalt des bestehenden Lebensstandards wesentlich. Denn die gesetzlichen Versorgungsansprüche sind minimal. Die Lohnfortzahlungen, die die meisten Angestellten im Krankheitsfall erhalten, werden maximal sechs Wochen lang gezahlt. Bei einem langfristigen Ausfall bleibt nur die Erwerbsminderungsrente.
Und das mit strengen Leistungsvoraussetzungen und Zahlungen, die nur der Existenzsicherung dienen (durchschnittlich 722 Euro laut DRV). Der langfristige Verlust der Arbeitskraft tut also vor allem eines: Er gefährdet den Lebensstandard. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung verhindert genau das.
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