Neugeborene erreichen mit zunehmender Wahrscheinlichkeit ein hohes Alter.
Zukünftig soll der 100. Geburtstag keine Seltenheit mehr sein, sondern Normalität. Jeder zehnte Junge soll voraussichtlich 100 Jahre alt werden. Bei den Mädchen sind es 37 Prozent, also mehr als dreimal so viele. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Berechnungen des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR). Das bedeutet, dass die Altersvorsorge einen immer wichtigeren Stellenwert im Leben einnimmt.
Frauen im Nachteil?
Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor die eigene Karriere auf Eis legen, sobald sie das erste Kind erwarten. Und dass sie im Vergleich zum Mann überdurchschnittlich oft diejenigen sind, die diesen Schritt tun. Das belegen etwa Zahlen des Statistischen Bundesamts: So waren im Jahr 2015 etwa 83 Prozent aller Männer aus Paaren mit Kindern unter drei Jahren in Vollzeit erwerbstätig. Dahingegen ging nur jede zehnte Frau in Vollzeit arbeiten. Drei Jahre später betrug der Anteil der alleinerziehenden Mütter ohne Beschäftigung 27 Prozent. Mehr als die Hälfte der Frauen (55 Prozent) wünschten sich jedoch eine Beschäftigung. Der häufigste Hinderungsgrund: Familiäre oder persönliche Gründe.
„Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet.“ – Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), in einer Pressemeldung
Schnellstart nach dem Karriere-Stopp
Eine aktuelle Prognos-Studie zeigt allerdings, dass Frauen ihre gesetzliche Rente unter Umständen um mehr als 50 Prozent aufbessern können, wenn sie nach der Geburt schnell wieder ins Berufsleben einsteigen. Als Beispiel nennt das Analysehaus etwa eine Bürokauffrau, deren Rente je nach erneutem Arbeitseintritt zwischen 1.600 Euro und 2.400 Euro Rente differiert. Je früher sie wieder arbeiten, umso eher können Mütter auch in eine private Vorsorge investieren – ohne das wieder einsetzende Gehalt wäre das nicht möglich.
Ähnliche Töne schlägt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) an. Frauen sind zunehmend auf die richtige Altersvorsorge angewiesen. Denn sie müssen statistisch gesehen länger mit ihrem Geld auskommen. Mit einem frühen Start lassen sich finanzielle Engpässe vermeiden. Trotzdem legen knapp 30 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen nichts für das Alter auf die Seite.
Was bedeutet das für Vermittler?
Vermittler finden in jungen Müttern – sowie auch in Frauen allgemein – hinsichtlich der hohen Lebenserwartung eine immer wichtiger werdende Zielgruppe. Denn die Entscheidungen, die sie im Zuge einer Geburt und im Hinblick auf ihr Berufsleben treffen, verlangen die richtige Beratung.
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