Grüne Produkte kommen beim Kunden immer besser an. In den vergangenen Jahren hat sich das Volumen entsprechender Produkte stets vermehrt. Allerdings sind bessere Rahmenbedingungen von der Politik gefragt.
Kunden mögen Nachhaltigkeit
Nachhaltige Produkte kommen beim Kunden zunehmend gut an. Das zeigt etwa die Entwicklung des Nachfrageindex für nachhaltige Produkte. Dem Umwelt-Bundesamt zufolge stiegen die Umsätze für ausgewählte „grüne“ Produkte zwischen 2011 und 2017 von 27,2 Milliarden Euro auf 46,7 Milliarden Euro. Der Markt für sogenannte verantwortliche Investments sowie nachhaltige Geldanlagen entwickelt sich derzeit mit schnellem Tempo weiter (wir berichteten). Allerdings gibt das Umwelt-Bundesamt an, dass trotz wachsendem Interesse die Emissionen im Bereich Ernährung, Mobilität und Konsum nicht ausreichend schnell absinken, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Zwar sei die Bevölkerung grünen Produkten gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt, doch die Politik müsse die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um diese aus dem Status der Nischenprodukte zu heben.
Der Europäische Grüne Deal
Die Europäische Union wiederum verfolgt derzeit mehrere Strategien, um die Entwicklung der Nachhaltigkeit innerhalb Europas zu fördern. Grundlage für viele davon ist der „europäische Grüne Deal“, den die Kommission im vergangenen Dezember vorstellte. Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte den Deal zur neuen Wachstumsstrategie der EU. Zum Beispiel umfasst er Pläne für ein nachhaltiges Finanzwesen (weitere Informationen dazu sollen im Herbst 2020 folgen), eine neue EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel sowie eine zu nachhaltiger und intelligenter Mobilität.
„Indem wir dem Rest der Welt als Vorbild für Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit dienen, können wir auch andere Länder überzeugen, mit uns gleichzuziehen.“ – Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, in einer Pressemeldung
Den gesamten „Fahrplan“ zum Europäischen Grünen Deal finden Interessierte unter folgendem Link.
Drei Säulen für ein integriertes Energiesystem
Im Juli legte Brüssel Pläne für das „Energiesystem der Zukunft und sauberen Wasserstoff“ vor. Dieser sieht Klimaneutralität auf dem Kontinent bis 2050 vor – dafür sei jedoch eine Umgestaltung des Energiesystems innerhalb der Europäischen Union notwendig. Den Rahmen für die geplante Energiewende bildet die „Integration“ des Energiesystems. Darunter stellt sich die EU folgendes vor: Aktuell funktioniert die Energiewirtschaft in jeweils getrennten Wertschöpfungsketten, mit getrennten Vorschriften, getrennter Infrastruktur, Planung und Betrieb. Das soll sich nach den Plänen der EU-Kommission nun ändern. In Zukunft sollen Energieträger, Infrastrukturen und Verbrauchssektoren vernetzt sein. Elektroautos sollen ihren Strom beispielsweise aus Solaranlagen bekommen, Häuser werden mit Energie aus einer nahegelegenen Fabrik geheizt, die wiederum ihre Energie aus sauberem Wasserstoff aus der Windenergie erhält. Diese Strategie baut auf den folgenden drei Säulen:
- Ein kreislauforientiertes Energiesystem, bei dem Energieeffizienz an erster Stelle steht
- Eine direkte Elektrifizierung der Endverbrauchssektoren und der Ausbau von Solar- und Windkraft
- Nutzung sauberer Brennstoffe für Sektoren, für die eine Elektrifizierung sich als zu komplex herausstellt
EU baut auf Wasserstoff
Eine besonders wichtige Rolle soll dabei Wasserstoff spielen. Denn dieser könne in diesem geplanten integrierten Energiesystem die Dekarbonisierung in ganz Europa unterstützen. Das vorrangige Ziel bei der Wasserstoffstrategie der EU ist die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff. Das rückt wiederum die Wind- und Sonnenenergie mehr in den Fokus, da sie hauptsächlich für die Erzeugung von Wasserstoff verantwortlich sind.
Nachhaltig investieren
Die Bayerische hat die Zeichen der Zeit bereits früh erkannt. So ist die Pangaea Life entstanden, die nachhaltige Tochter der Bayerischen. Der Pangaea Life Fonds investiert in Sachwerte für nachhaltige Energien, etwa Wasserkraftwerke in Norwegen, Solarparks in Spanien oder den dänischen MADS-Windpark. In Kooperation mit WeForest pflanzt die Pangaea Life für jeden abgeschlossenen Vertrag zudem einen Baum. Alle wichtigen Fragen dazu beantworten wir auf unserem Blog. Und was hat es mit dem neuen Klassifizierungssystem der EU zu nachhaltigen Finanzprodukten auf sich?
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