Anfang Juni zogen die Tiefs „Frank“ und „Jörn“ über Deutschland und richteten in der gesamten Bundesrepublik große Schäden an. Hagelkörner, so groß wie Golfbälle, zerschlugen Fenster von Gebäuden und Autos. Hinzu kamen extreme Regenfälle, die Häuser unter Wasser setzten. Jetzt streicht der Freistaat Bayern streicht wegen der explodierenden Kosten die Hochwasserhilfe.
Die zu teure Hochwasserhilfe
Laut idowa zahlten bayerische Behörden zwischen 2010 und 2018 etwa 900 Millionen Euro für Naturgefahrenschäden. Nun steigt das Risiko in nicht kalkulierbare Höhen, denn in Zukunft sollen Unwetter immer öfter aufkommen. Die Regierung will das zusätzliche Risiko nicht mehr tragen. Ab heute, dem ersten Juli 2019, zahlt die bayerische Staatsregierung darum bei Naturkatastrophen keine Hilfen mehr. Dementsprechend müssen Anwohner der Gemeinden in Bayern selbst für eine Absicherung sorgen, denn sonst kann es sein, dass sie auf dem Schaden sitzen bleiben. Die Süddeutsche berichtete bereits im März 2017 über diese Entscheidung. Das erste Bundesland, das eine ähnliche Gesetzgebung durchgesetzt hat, ist Sachsen (2011). 2017 verständigten sich zudem die Ministerpräsidenten darauf, staatliche Soforthilfen nur noch an diejenigen zu zahlen, die keine Versicherung bekommen. Das berichtete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Schäden durch den Klimawandel
Laut der Naturgefahrenbilanz des GDV richteten Unwetter in Bayern allein 2018 Schäden in Höhe etwa 252 Millionen Euro an. Nur in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen waren die Schäden größer. Aktuell sind Wissenschaftler auf der Suche nach einem Zusammenhang zwischen der Erderwärmung und den häufiger auftretenden Wetterextremen. Laut der „Earth System Knowledge Platform“ (ESKP) ist die Korrelation noch nicht ganz klar, doch generell könne wärmere Luft mehr Feuchtigkeit fassen, was wiederum Starkregenfälle begünstigt. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Risiken rücken zurzeit immer mehr in die öffentliche Wahrnehmung.
Auch ohne Hochwasserhilfe geschützt
Trotzdem hat sich nur ein Bruchteil der Deutschen ausreichend gegen Starkregen und die finanziellen Folgen desselben abgesichert. Wie der GDV feststellt, sind zwar drei Viertel aller Autos vor durch Naturgefahren ausgelöste Schäden abgesichert. Dahingegen fehlt bei 57 Prozent aller Gebäude der Versicherungsschutz gegen Hochwasser, Überschwemmung und dergleichen. Die regionalen Unterschiede sind groß. Während sich in Baden-Württemberg 94 Prozent aller Hausbesitzer korrekt abgesichert haben, so verfügt in Bayern lediglich etwa jeder Dritte (34 Prozent) über eine Versicherung vor Naturgefahren. Makler, gerade die aus Bayern, können hier punkten und bei ihren Kunden und Interessenten für die dringend benötigte Aufklärung sorgen. Der GDV rät zudem zu einer Überprüfung alter Policen, denn diese können gefährliche Lücken aufweisen. Und im Rahmen der nun eingestellten Hochwasserhilfe ist es für Kunden umso wichtiger, den eigenen Versicherungsschutz zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Sollten unsere Kunden von Sturm und Starkregen überrascht werden, so hilft unsere Service-Hotline. Kunden können bei Schäden am Haus oder Gewerbeflächen die 089 / 6767 – 7777 wählen. Bei Schäden am Auto hilft die 089 / 6787 – 5050.
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