Nachhaltige Investments werden immer beliebter. Allerdings geben nicht alle Fondsgesellschaften an, wie groß ihr CO2-Fußabdruck ist. Das Europaparlament reagiert.
27,5 Prozent weniger Emissionen
Die gute Botschaft zuerst: Innerhalb der EU geht die Schlacht gegen die Treibhausgas-Emissionen erfolgreich voran. Wie das Umweltbundesamt mitteilte, sanken diese im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent. Im Vergleich zu 1990 ist ein Rückgang um 27,5 Prozent zu beobachten. Mit Maßnahmen wie dem Kohleausstieg bis 2038 versucht die Politik, den Schwung nicht zu verlieren. Gleichzeitig ist von einem erneuten Atomeinstieg zu hören, etwa vonseiten des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).
Ein neues Klassifizierungssystem für Europa
Das Europäische Parlament hat sich kurz vor Weihnachten über einheitliche neue Kriterien für die Definition von nachhaltigen Finanzprodukten geeinigt. Demnach ist ein einheitliches Klassifizierungssystem für nachhaltige Investitionen in ganz Europa geplant. Zuvor war es für Investoren aufgrund verschiedener grüner Labels von Nation zu Nation schwierig, einen wirksamen Vergleich anzustellen. In Zukunft sollen die neuen Kriterien Investoren vor Greenwashing warnen und für mehr Transparenz bei Finanzprodukten sorgen. Der Plan sieht eine detaillierte Dokumentation der Nachhaltigkeit vor. Nun muss die Einigung in der Folge von den beteiligten Ausschüssen, dem Plenum sowie dem Rat gebilligt werden.
„Die Einführung eines einheitlichen Klassifikationssystems für nachhaltige Investitionen ist die vielleicht wichtigste Entwicklung im Finanzwesen seit der Einführung der Buchführung.“ – Sirpa Pietikainen, Verhandlungsführerin des EP-Umweltausschusses, in einer Pressemeldung
Nachhaltige Investments nehmen zu
Die Pläne des EU-Parlaments kommen gerade richtig, denn Fondsgesellschaften legen zunehmend Wert auf einen geringeren CO2-Abdruck. Zwischen 2017 und 2018 wuchs das Anlagevolumen für nachhaltige Geldanlagen um etwa 28 Prozent (wir berichteten). Wallstreet-Online zufolge beginnen Vermögensverwalter bereits damit, den CO2-Fußabdruck ihrer Fonds systematisch zu messen und zu veröffentlichen. Allerdings offenbaren längst nicht alle Gesellschaften die relevanten Zahlen. Beim Kunden ist derzeit die fehlende Beratung zu dem Thema ein großer Hemmfaktor.
Ein Baum pro Vertrag
Mit der Pangaea Life können Anleger Investment und Klimaschutz vereinen. Der Pangaea Life Fonds investiert ausschließlich in nachhaltige Energieproduktion, zum Beispiel den Windpark MADS in Dänemark. Auch pflanzt die Pangaea Life für jeden abgeschlossenen Vertrag im Zuge der Kooperation mit WeForest einen Baum.
Welches Potenzial grüne Policen beim Makler haben, fassen wir auf unserem Blog zusammen. Und warum ist Aufforstung die beste Waffe gegen den Klimawandel?
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