Sie sind und bleiben für viele ein Mysterium: Influencer, beziehungsweise Blogger. Diese noch relativ junge und heterogene Berufsgruppe ist aber aus der Marketing-Welt nicht mehr wegzudenken. Bis 2020 erwarten Marktforscher von Goldmedia einen Anstieg des Marktvolumens auf 800 Millionen Euro allein in Deutschland. Aber wer sind die Menschen hinter diesem Wachstumsmarkt? Was macht sie aus? Und worauf legen sie im Bereich Versicherung wert?
Fragen, die nur die Zielgruppe selbst beantworten kann. Deswegen haben wir mit Thomas Lotter gesprochen. Der Fünfundzwanzigjährige ist auf dem Weg in die Selbständigkeit als Fotograf, Consultant und eben Blogger im Bereich Travel. Wir erwischen ihn am Flughafen kurz bevor sein Flieger nach Schottland geht. Wo auch sonst?
umdenken.co: Thomas, Influencer oder Blogger sind eine relativ moderne Berufsgruppe. Und sehr heterogen. Aber gibt es etwas, das alle gemeinsam haben?
Thomas Lotter: Ich denke vor allem die publizistische Ader. Das Besondere daran: Man ist selbst Medium als Person, anstatt klassischer Medien wie Zeitungen oder Verlage. Das ist aus meiner Sicht der kleinste gemeinsame Nenner. Dazu kommt natürlich die Reichweite, wenn du erfolgreich sein willst. Auch das Thema Unabhängigkeit spielt eine große Rolle. Der eigene Chef sein. Aber auch gewisse Werte des Journalismus. Bis zu einer bestimmten Grenze. Nämlich dann, wenn bezahlte Kooperationen ins Spiel kommen.
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umdenken.co: Hat die Berufsgruppe aus Deiner Sicht besondere Herausforderungen in Sachen Versicherungen?
Thomas Lotter: Genau damit setze ich mich gerade auch auseinander. Da ist die Frage „Versichere ich mich selbst? Versuche ich in die Künstlersozialkasse zu kommen?“ Sobald die Selbstständigkeit da ist, wird das zwangsläufig zur großen Herausforderung. Es ist wirklich kein einfaches Thema. Wer das nur als Hobby macht, für den ist Versicherung nicht so ein großes Thema.
umdenken.co: Ist im Gespräch mit Deinen Kollegen das Thema Vorsorge oder den Beruf nicht mehr ausüben zu können schon einmal aufgetaucht? Hast Du das Gefühl, dass die Blogger sich damit auseinandersetzen?
Thomas Lotter: Es ist eine Mentalitätssache. Viele sind in einem Alter, wo solche Themen wie Berufsunfähigkeit und Co. nicht so auf dem Radar sind. Diese Tätigkeit benötigt einen wachen Geist und die Fähigkeit von A nach B zu kommen. Und das ist es. Es ist natürlich keine schwere körperliche Arbeit. Trotzdem muss das ja gewährleistet sein. Aber das ist auch von Mensch zu Mensch verschieden. Ich selbst hab mich auf jeden Fall mit dem Thema schon beschäftigt. Aber das hat nichts mit dem Blogger Sein zu tun, sondern einfach, weil ich mir als Typ darüber Gedanken gemacht habe. Trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Themen auch für Blogger mehr in den Vordergrund rücken sollten.
umdenken.co: Wo würdest Du zuerst suchen, wenn Du Dich zu dem Thema informieren willst?
Thomas Lotter: Auf jeden Fall im Internet, klar. Als Blogger ist das eben auch dein „Home Turf“. Das Medium, in dem du dich am meisten bewegst. Ob das jetzt über Google läuft oder anderweitig. Danach würde ich aus Convenience Gründen schauen, was mein aktueller Versicherer anbietet und mich dort schlau machen.
umdenken.co: Würdest Du eher einen rein digitalen Anbieter nutzen oder eine persönliche Beratung bevorzugen?
Thomas Lotter: Schwierig. Es kommt natürlich etwas auf die Intensität an, in der man sich damit auseinandersetzt. Es ist einfach auch ein ernstes Thema. Und vielleicht fühlt man sich da besser bei einem anderen Menschen aufgehoben. Andererseits erlaubt es die Situation manchmal nicht, direkt mit einem Menschen zu sprechen. Sei es wegen der Uhrzeit oder weil man viel unterwegs ist. Da können auch Chatbots über Social Media Kanäle, auf denen man ja ohnehin viel Zeit verbringt, eine Lösung sein. Die Mischung macht‘s.
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umdenken.co: Wie würdest Du dir eine ideale Ansprache zum Thema Absicherung Deiner Arbeitskraft vorstellen? Wie muss Dein Gegenüber im Gespräch auftreten?
Thomas Lotter: Es ist und bleibt ein unangenehmes Thema. Allein aufgrund der beunruhigenden Gedanken, die dem innewohnen. Ich erinnere mich daran, dass ich mal ein Angebot von einer Versicherung bekommen habe. Ich sollte eine Zahn-Zusatz bewerben und ich hatte damit einfach nichts zu tun. Am Ende wurde nichts draus. Ich glaube, dass das Thema aber sehr effektiv über Influencer und Blogger in den Mittelpunkt gerückt werden könnte. Die Menschen sind auf einer persönlicheren Ebene mit dir, du hast mehr direkten Bezug. Das funktioniert für mich zigmal besser als ein Prospekt oder ein Banner.
Es gibt heutzutage aber nur wenige, die keinen Deal mit einer Marke im Hintergrund haben. Daher sind die Infos der Blogger immer auch Produktplatzierung. Dessen muss man sich natürlich bewusst sein.
umdenken.co: Thomas, vielen Dank für die Einblicke!
Thomas Lotter: Sehr gerne, war mir eine Freude!
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Titelbild: ©Thomas Lotter
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